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Prof. Dr. Marianne Gronemeyer “Es ist Zeit”

‚Es ist Zeit’ Ein starker, mutiger Satz von geradezu biblischem Ernst.
In ihm wird eben nicht die Frage aufgeworfen, was die Zeit sei, sondern unerschrocken festgestellt, dass sie ist. Der wohl am häufigsten zitierte Satz über das irritierende Wesen der Zeit findet sich in dem berühmten 11. Kapitel der ‚Bekenntnisse’ des Kirchenvaters Augustin. Wenn ihn niemand frage, was die Zeit sei, schreibt er, dann wisse er es, wolle er es aber einem Fragenden erklären, dann wisse er es nicht. Von solcher Verwirrung scheint das Thema unserer Zusammenkunft nicht angekränkelt. Der Satz steht ‒ wie in Stein gemeißelt. Aber bei genauerer Betrachtung gerät die Klarheit seiner Aussage ins Wanken. Meint er: „Es ist reichlich Zeit“ oder: „Es ist höchste Zeit“ oder meint er die „Zeit, die ‒ noch ‒ bleibt“? Will er uns zur Gelassenheit oder zu Eile mahnen?

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